Aus der Chronik
6 x 11 Jahre NCV
Was bedeutet das im Wechsel der Zeiten und im Tempo unserer heutigen Zeit? Ist es die Freude am Humor und geselligen Miteinander, dass der Verein diese Zeitspanne bis heute gut überstehen konnte? Verbindet man nur Mummenschanz und Maskerade mit Karneval oder ist es doch mehr?!
Vorträge, ausgedrückt in Worten, Tänzen und Gesang sind kein vereinsinternes Vergnügen, sondern ein ernsthafter Beitrag zur Pflege des kulturellen Lebens! Die Gründung fiel in eine Zeit, in der die Scherben des Krieges noch vielerorts sichtbar waren, wenn man auch aus dem Schlimmsten heraus war. Überall hieß es daher: Neubeginn!
So entstand am 01. März 1950 der Geselligkeitsverein, der von 21 Fastnachtsbegeisterten gegründet wurde.
Aus den ersten Jahren sind leider nur wenige schriftliche Aufzeichnungen vorhanden. Am 26.März 1950 wurden der Gemeindeverwaltung Nieder-Wöllstadt die ersten Vorstandsmitglieder bekannt gegeben. Der erste Vereinsvorsitzende wurde Bruno Radtke. Die ersten Schriftwechsel im Juli 1950 gab es mit der GEMA, denn es musste ja alles seine Ordnung haben. Eine weitere wichtige Maßnahme folgte 1954, als der Geselligkeitsverein dem BDK (Bund Deutscher Karneval) beitrat und der Vereinsname den Zusatz erhielt: 1. Nieder-Wöllstädter Carneval-Verein. Die erste Fremden-Sitzung fand im “Saal Hölzle” am 28. Januar 1951 statt. Am 3. März 1951 feierte man das erste Ordensfest im Anschluss an eine Mitgliederversammlung. Es galt, das einjährige Bestehen des Vereins zu feiern und die ersten Mitglieder wurden geehrt. Erstmals wurde am 7. April 1951 zur Generalversammlung eingeladen, unter anderem stand die erste Neuwahl eines Vorstandes auf der Tagesordnung.
Der erste Vorsitzende wechselte und Heigo Richter übernahm dieses Amt für 1 Jahr. Danach wurde Bruno Radtke wieder 1. Vorsitzender. In einem schriftlichen Antrag wurde vorgeschlagen, ein “Vereinslokal” zu bestimmen. Mehrheitlich wurde das Gasthaus “Gambrinus”, Inh. Ernst Schmidt, zum Vereinslokal gewählt.
Im Juli 1951 gab es einen Tagesausflug an den Rhein. Die Preise von damals: Fahrpreis DM 4,00, Mittagessen in Bacharach: Suppe, Schweinebraten mit Kartoffeln und Salat für sage und schreibe DM 2,10. Einen Schoppen Wein gab es für DM 0,50. Von diesen Preisen kann man heute nur noch träumen. Man muss aber bedenken, dass in den 50er Jahren die Einkommensverhältnisse auch um sehr, sehr vieles geringer waren als heute. Im Sommer 1952 gab es ein “Bordfest”. Dekorationsmaterial war noch knapp und teuer und so suchte man einen Sponsor. Gefunden wurde er in der Firma “British-American-Tobacco-Company” aus Hamburg. Bilder von dem gelungenen Bordfest und der tollen Dekoration wurden dankend angenommen und laut einem Schreiben in das Firmenarchiv aufgenommen. Im Juli 1952 wurden auf Anfrage der KG – Mörlau erste „Kennenlern-Kontakte” geknüpft.
Im Jahr 1953 gab es bereits 2 Fremdensitzungen. Der NCV hatte mittlerweile schon 64 Mitglieder, unter ihnen sogar das erste Ehrenmitglied des Vereins, Herrn Willi Merz aus Weisskirchen Kreis Offenbach. Im Oktober 1953 veranstaltete der NCV im Gasthaus “Zum Taunus” (Finkernagel) einen Tanzabend unter dem Motto “Südliche Nächte”. Weihnachtsfeiern wurden ebenfalls gemeinsam gefeiert. Da dem Verein nicht die Mittel zur Verfügung standen, um Geschenke zu kaufen, brachten die Mitglieder Geschenke mit, die dann verteilt wurden. So gab es unter anderem: 1 Flasche Feuerzeugbenzin, Fahrrad-Öl, 1 Kästchen Zigarren, 1 Pfund Quark, 2 1/2 kg Weizenmehl, 2 Glühbirnen usw. Unsere heutige Jugend kann sich dieses wohl kaum vorstellen, unter den “Älteren” wird diese Aufstellung vielleicht ein wenig Wehmut und dann ein leichtes Schmunzeln hervorrufen.
Im Jahr 1954 beteiligte sich der NCV am Faschingsumzug in Friedberg. Die Eröffnung zur neuen Kampagne begann in Form eines Familienabends. Mit vielen Karneval-Vereinen aus der näheren und auch weiteren Umgebung gab es schriftliche Kontakte und sofern es die Termine zuließen, fanden gegenseitige Besuche mit eigenen Abordnungen statt. Das ist auch heute noch so Brauch. Zu einem festen Bestandteil wurde die Teilnahme an den Umzügen in Friedberg und Ober-Mörlen, wobei heute exklusiv der Umzug in Ober-Mörlen mit unseren Freunden zelebriert wird.
In den frühen Jahren des Vereins war es Pflicht, zum jeweiligen Ordensfest – das war die letzte Veranstaltung der laufenden Kampagne – letztmalig den “Sessions-Orden” anzulegen. Viele Jahre spielte zur Eröffnung unserer Sitzungen der Fanfarenchor der Freiwilligen Feuerwehr Nieder-Wöllstadt. Für die musikalische Umrahmung und Begleitung sorgte anfangs die Kapelle ” Weller und Ziegenhain” und lange Jahre waren die “Strangers” Haus- und Hofkapelle.
Jeweils einmal im Monat fanden Mitgliederversammlungen statt und der Elferrat traf sich in der Zeit von Anfang Dezember bis zu den Sitzungen jeweils dienstags und Erscheinen war unbedingte Pflicht! Auch da haben sich die Zeiten geändert. Überhaupt herrschten einst strenge Sitten! Zur Aufnahme in den NCV musste ein schriftlicher Antrag gestellt werden, über den die Mitgliederversammlung dann zu entscheiden hatte.
Mit sehr viel Engagement wurde der Verein größer. Die ersten Veranstaltungen fanden im “Saal Hölzle” statt. Kurze Zeit später zog der Geselligkeitsverein 1. NCV um in den “Saal Taunus”, dem späteren “Saal Fusy” (heute: Messebau Ecke
Linden/ Eisenbahnstraße). Dort fanden die weiteren Fremdensitzungen statt.
Durch die vielen Kontakte, die inzwischen geknüpft waren, wurde der Geselligkeitsverein 1. NCV über die Ortsgrenzen hinaus bekannt. So mancher Gastauftritt - sei es eine Tanzgruppe, Büttenredner oder die Gesangstruppe “Niddaspatzen”- fand in den umliegenden Gemeinden ebenso Beifall, wie vor heimischem Publikum.
In den “Kinderjahren” des NCV war es nicht selbstverständlich in jedem Jahr eine Tanzgarde zu präsentieren. Es gab auch einige – wenige – Sitzungen ohne eine Tanzgarde. Dieses “Problem” hielt aber nicht allzu lange an und bald war die Tanzgarde ein fester Bestandteil der Sitzungen. Die Tanz- und Gardemädchen mussten zu damaliger Zeit ihre Übungsstunden in der Backstube von Hermann Kromm abhalten. Zu dieser Zeit waren die Gardemädchen kein Mitglied im Verein. Bedingung war jedoch, dass sie nicht mehr schulpflichtig waren. Im Jahr 1966 wurde beschlossen, dass auch die Gardemädchen in den Verein eintreten müssen. Der Beitrag betrug damals DM 0,25!!
Die Leiterinnen der Tanzgarden von damals:
Änne Kromm, Lore Dietrich, Doris Freitag, Evi Eisenhut und im Jubiläumsjahr 2000 Elke Münster-Scheer und Sabine Haidlas-Keil.
Ebenfalls zum festen Bestand der Sitzungen gehörte die Gesangstruppe “Niddaspatzen”. Sie gehörten dem NCV seit dem Jahr 1953 an. Unter der Leitung von „Spatzen-Boss“ Horst Genzen sangen: Richard Reitz, Wilhelm Münster, Kurt Heller, Gunter Götz, Gerhard Dietrich, Armin Höfmann.
Im Jahr 1988 hatten die “Niddaspatzen” ihren letzten Auftritt. Allgemein wurde das sehr bedauert, aber die “Spatzen” hatten es sich verdient, nach 35 Jahren im Dienste der Fastnacht, sich auf ihr “Altenteil” zurückzuziehen. Nachwuchs für die Spatzen war für mehrere Jahre nicht in Sicht. Doch endlich, im Jahr 2000, pünktlich zum 50. Jubiläum, verfügte der NCV wieder über eine Gesangstruppe. Die “Lustigen Kellergeister” hatten ihr Debüt an den Jubiläumssitzungen und ihre Feuertaufe sehr gut bestanden. Sie sind bis heute ein wichtiger Bestandteil unserer Fremdensitzungen.
Doch zurück zu den Anfangszeiten des Vereins. Der 1. NCV hatte sich etabliert und es kam eine Anfrage aus Burg-Gräfenrode, ob der NCV dort eine Sitzung abhalten könne. Nachdem am 26. Januar und 02. Februar 1957 unsere beiden Sitzungen vorüber waren, fand am 9. Februar 1957 eine komplette Sitzung des 1. NCV in Burg-Gräfenrode statt.
Die Vereinsaktivitäten beschränkten sich aber nicht nur auf die Sitzungen. Der 11.11. wurde und wird in verschiedenster Art und Weise gefeiert. Es gab Veranstaltungen zum 11.11. mit Publikum, dann ließ man es auch einmal gemütlicher angehen in Form eines Familienabends. Rathauserstürmungen gab es mal zu Beginn der Kampagne, dann auch mal zu Beginn der „Drei tollen Tage”.
Um der Geselligkeit Genüge zu tun, entstand im Oktober eine Herbstveranstaltung. Dieses „Oktoberfest” hatte Bestand bis in die 80er Jahre hinein. Neuauflagen des NCV Oktoberfests gab es in den Jahren 2003 und 2004. Dann wurde die Herbstveranstaltung eingestellt, da zum einen der Zuspruch nicht mehr so groß war und zum anderen sich die Vereinsaktivitäten verlagert hatten.
Im Jahr 1961 wurde die zweite Fremdensitzung umgewandelt in einen Maskenball. Dies war ein voller Erfolg, denn zu dem Motto „Tolle Nacht der funkelnden Sterne“ erschienen 75 Masken. Die Maskenbälle kamen sehr gut an und jedes Jahr konnte man sich an der steigenden Zahl der Masken erfreuen. Im Jahr 1993 kam es dann wieder zum Umbruch. Der Besuch des Maskenballs war nicht mehr so gut. 1994 versuchte man es noch einmal. Seitens des NCV hatte man sich sehr viel Mühe und Arbeit gemacht. Der Abend stand unter dem Motto: “Black & White-Night”. Alles war auf das Motto abgestimmt, von der Dekoration bis hin zu den Getränken. Das Ergebnis dieses Abends war: Es werden wieder einmal neue Wege im Verein beschritten. Anstelle eines Maskenballes gab es wieder eine zweite Sitzung, denn hier war die Nachfrage inzwischen sehr groß. Der Erfolg gab dem NCV recht, denn seit unserer Jubiläumskampagne 2000 haben wir bis heute immer eine dritte Sitzung.
In unserer 50-jährigen Vereinsgeschichte hatten wir ein einziges Prinzenpaar. 1963 übernahmen die närrische Herrschaft Prinzessin Elfriede Jüngling (geb. Kniss) und Prinz Horst Walter.
Ende 1966 zeichnete sich eine weitere Veränderung ab. Im Jahr 1967 konnten die NCV-Veranstaltungen im neuen Bürgerhaus von Nieder-Wöllstadt stattfinden. So wurde dem NCV signalisiert. Mit viel Spannung erwarteten nicht nur die Aktiven die rechtzeitige Fertigstellung des Bürgerhauses. Und dann war es soweit: die erste Fremdensitzung im neuen Bürgerhaus konnte stattfinden. Vor ausverkauftem Saal und einem begeisterten Publikum fanden diese Sitzungen statt.
Das Bürgerhaus ist auch heute noch der Mittelpunkt unserer Veranstaltungen. Eine neue Heimat für Übungsstunden, Versammlungen, Eröffnung der Kampagne und Heringsessen mit Ordensfest wurde das Gasthaus “Alte Post” (Inh. Jürgen Kromm), das auch unser neues Vereinslokal wurde. Aus Platzgründen wurden die Übungsstunden später in das Bürgerhaus verlegt, ebenso das Heringsessen und Ordensfest. Mitgliederversammlungen sind auch heute noch in unserem Vereinslokal “Alte Post”. Im Jahr 1975 bestand der NCV 25 Jahre. Am 1. März 1975 veranstaltete der NCV einen festlichen Abend. Anwesende Ehrengäste waren u. a.: Schirmherr Bürgermeister Hallmann, Herr Kristek – Vorsitzender der IGMK, Bezirk VII, sowie Vertreter der örtlichen Vereine und weitere Ehrengäste.
In der Vereinsspitze gab es 1975 einen Wechsel. Richard Bode, der nach 20 Jahren sein Amt als 1. Vorsitzender abgab, schlug als seinen Nachfolger Wilhelm Münster vor. Dieser wurde einstimmig gewählt und führte den Verein sage und schreibe 26 Jahre bis 2001.
Im Jahr 2001 folgte ein Generationswechsel im Vorstand. Zum Nachfolger von Wilhelm Münster wurde Dieter Schreiber gewählt. Außerdem wurden neben dem Vorsitzenden auch der 2. Vorsitzende Pino Scheer, die Schriftführerin Mindi Stang und die Jugendleiterin Sybille Arnold neu in den Vorstand gewählt.
Nach unserem ersten Sitzungspräsidenten Fritz Ambron im Jahr 1951 steuerten das Narrenschiff Ernst Schmidt von 1952 - 1955, Richard Bode im Jahr 1956 und Hans Gies von 1957 - 1960. Ihm folgte noch einmal für zwei Jahre Ernst Schmidt.
Im Jahr 1964 trat Hermann Ambron das Amt als Sitzungspräsident an und er steuerte durch die närrischen Zeiten, bis im Jahr 1986 Jürgen Appel in seine Fußstapfen trat und das Amt bis zum Jahr 2003 mit Leben ausfüllte. Es folgte von 2004 bis 2009 Jimmy Brauburger, der das Amt stets mit einer großen Portion guter Laune ausfüllte. Seit dem Jahr 2010 ist Siggi Freienstein unser Sitzungspräsident. Er überrascht das Publikum in jedem Jahr mit neuen Ideen.
Karl Heinz Arnold war jeweils einmal in Vertretung für Hermann Ambron und einmal für Jürgen Appel als Sitzungspräsident tätig.
Eine weitere für unseren Verein sehr wichtige Veränderung gab es im Jahr 1979.
Die Weichen waren gestellt und die Vorbereitungen liefen für die erste Kindersitzung. Mit 18 Kindern gestaltete man ein knapp zweistündiges Programm und das Publikum war begeistert von dem Nachwuchs. Der Mut und die Entschlossenheit der damaligen Vorstandsmitglieder fand ihre Bestätigung. Seit 1980 gibt es in ununterbrochener Folge mittlerweile zwei Kindersitzungen und einen Kindermaskenball. Unsere Jugendabteilung besteht mittlerweile aus ca. 110 aktiven Kindern. Ein Großteil unserer heutigen Aktiven hat in unseren Kinder- und Nachwuchssitzung die ersten “närrischen” Schritte gemacht und gehört zum festen Bestand unserer “großen” Sitzungen. Die Jugendabteilung ist ganz wichtiger Bestandteil des 1. NCV und nur mit einer erfolgreichen Nachwuchsarbeit kann die Zukunft des NCV gesichert werden.
Die Leitung der Jugendabteilung lag von der Gründung im Jahr 1979 bis zum Jahr 2001 in den Händen von Ellen Münster, die ab 1986 offiziell als Jugendleiterin die Belange der Jugendarbeit im Vorstand vertreten hat. Ellen Münster hat den Bereich mit viel Liebe und Einsatz aufgebaut.
Bereits 1982 gab es das erste NCV-Kinderprinzenpaar, dem bis heute viele folgten. Die Prinzenpaare waren:
1982/1983 Susanne Haidlas und Stefan Ottenschläger
1984/1985 Bettina Guba und Stefan Ottenschläger
1989/1990 Martina Linhart und Axel Müller
1992 Martina Linhart und Andreas Klöckl
1993 Karolin Kurig und Christian Meisinger
1994 Jessica Brauburger und Sebastian Bonrath
1995 Nicole Emmerich und Sebastian Bonrath/Marcel Olbricht
1996 Stefanie Schulmeier und Patrick Mackert
1997 Sandra Braumann und Christof Jenisch
1998 Stefanie Wenzel und Martin Griedelbach
2000 Helena Heuser und Alexander Neumann
2001 Helena Heuser und Raphael Erb
2002 Marie Biedenkapp und Raphael Erb
2003/2004 Marie Biedenkapp und Felix Panusz
2005/2006 Stephanie Arnold und Lukas Scheer
2007/2008 Annika Döll und Sebastian Kohl
2009/2010 Johanna Huber und Marius Wolf
2011 - 2015 Vanessa Landua und Nicolas Meyer
2016 Jana Schmidt und Lukas Breidenbach
2001 wurde Sybille Arnold zur Nachfolgerin gewählt und hat das Amt bis 2007 ebenfalls mit sehr viel Engagement ausgeführt. Birgit Döll übernahm das Amt bis 2013 und gab mit neuen Ideen der Jugendabteilung viele neue Impulse. Seit 2014 führt Tanja Hanxleden die Jugendabteilung mit ruhiger Hand und großem Publikumserfolgen.
Mit unserem NCV-Nachwuchs waren wir auf der Lochmühle, wir besuchten Märchenaufführungen oder es gibt auch Freizeit-Angebote von 2 bis 3 Tagen auf dem “UHU” (in Langenhain). Außerdem beteiligt sich der NCV bei Umzügen örtlicher Vereine und befreundeter Vereine außerhalb der Ortsgrenzen. Nachdem unser altes Wagengespann nicht mehr den neuen TÜV-Vorschriften entsprach, wurde ein neuer Wagen gebaut und ein Traktor gekauft und liebevoll restauriert.
Sofern es unsere Termine zulassen, sind wir mit Abordnungen während der Kampagne bei befreundeten Vereinen zu Gast, ebenso ist es auch umgekehrt.
In den 70er und 80er Jahren veranstaltete der NCV nach den Fremdensitzungen jeweils eine Seniorensitzung für ältere Mitbürger aus Ober- und Nieder-Wöllstadt. Anfang der 90er Jahre wurden die Seniorensitzungen eingestellt. Im Jahr 1990 bestand der NCV 40 Jahre. Aus diesem Anlass hatte sich der Vorstand viel Arbeit gemacht und, soweit es möglich war, alle ehemaligen Gardemädchen angeschrieben und eingeladen. Da zu früheren Zeiten die Gardemädchen kein Mitglied im Verein waren, war dies nicht so einfach. Die Bemühungen waren von Erfolg gekrönt, ca. 100 ehemalige Gardemädchen kamen und tauschten Erinnerungen aus.
Im Januar 1991 fand eine “Krisensitzung” der aktiven Mitglieder statt. Auf Grund des (ersten) Golfkrieges war die Empfehlung vom BDK gekommen, die Karneval-Veranstaltungen ausfallen zu lassen. Diesem Ratschlag beugte sich nicht nur der 1. NCV und so wurden kurzfristig alle Veranstaltungen abgesagt.
Ein großer Vorteil für den NCV ist die Möglichkeit, die Veranstaltungen im Bürgerhaus in Nieder-Wöllstadt in Eigenbewirtschaftung durchzuführen. Dieses Angebot wurde angenommen und mit gegenseitiger Hilfe und Unterstützung der Ortsvereine untereinander ist bei Veranstaltungen die Eigenbewirtschaftung kein Problem.
Im Laufe der Jahre erweiterten sich die Aktivitäten des NCV. Im Turnus von 2 Jahren veranstalten die Ortsvereine ein Dorffest, an dem sich auch der NCV beteiligt. Die Ferienspiele werden jeweils am letzten Schultag mit einer Kinderveranstaltung vom NCV eröffnet. Auch hier fließen die Ideen zahlreich, um die Kinder anzusprechen, denn es gibt jedes Jahr ein anderes Motto.
In unserem 50. Jubiläumsjahr 2000 hieß es zum Schluss, von der Garde tänzerisch dargestellt: „HAND IN HAND IN DIE ZUKUNFT!” – Dieses Motto ist immer aktuell und soll uns weiterhin begleiten!
Zum Festjahr 2000 gehörten auch ein gutbesuchter Kommersabend und diverse andere Aktivitäten des Vereins.
Das absolute Highlight des Festjahres war das Festwochenende im Festzelt. Am Freitagabend wurde ein sehr gut besuchter Männerballettwettbewerb veranstaltet. Die 8 teilnehmenden Gruppen zeigten tolle Aufführungen. Die verdienten Sieger waren „Die Bewegten Männer“ aus Assenheim. Am Samstag gab es im Zelt den ganzen Tag über die verschiedensten Aktivitäten und Aufführungen. Am Abend spielte eine Kapelle und es gab weiter hochklassige Auftritte. Der Höhepunkt am Sonntag war sicher der Festumzug.
Die Gruppe „Reife Früchtchen“ hatte an diesem Festwochenende ihren ersten Auftritt. Unter der Leitung von Evi Eisenhut taten sich etwas reifere Gardemädchen zusammen um gemeinsam erfolgreich Programmpunkte zu gestalten. Die Gruppe ist bis heute ein fester Bestandteil der Fremdensitzung, heute unter der Leitung von Elke Münster-Scheer.
Die zweite Gruppe, die anlässlich des Festjahrs 2000 gegründet wurde, sind wie schon erwähnt „Die Lustigen Kellergeister“. In wechselnder Besetzung aber immer mit dem gleichen Stammteam unterhält die Gruppe mit guter Liedauswahl seitdem sehr gelungen gesanglich unsere Gäste.
Das 5 x 11-jährige Bestehen des Vereins in 2005 wurde mit einer Reihe kleinerer Veranstaltungen begangen. Hierzu gehörten beispielsweise eine große Eröffnung mit Guggemusik, ein Jugendtanzturnier im Bürgerhaus, eine sehr schöne Ausstellung zur Geschichte unseres Vereins im historischen Rathaus, die über 4 Sonntage geöffnet war, sowie ein Vereinsausflug zu den Höhnern nach Pfungstadt.
Zu den positiven Höhepunkten des Vereins gehören auch die großen Erfolge unseres Männerballetts „Bärengarde“. Im Jahr 2000 begann die neuere Turniergeschichte mit einem 5. Platz beim Rosenmontagstanzturnier in Eichen. In den beiden Folgejahren konnte die Bärengarde dieses Turnier jeweils gewinnen. Es folgten sehr viele Siege und gute Platzierungen bei örtlichen Turnieren.
Ab 2007 folgte die Teilnahme der Bärengarde an den deutschen Meisterschaften. Nach einem sehr guten 8. Platz im ersten Jahr folgte ein gehöriger Dämpfer im 2008 mit dem Ausscheiden in der Vorrunde. Aber das beflügelte unsere Bären zu einem einmaligen Höhenflug. 2009 wurde mit dem 3. Platz ein Podiumsplatz erreicht. Im Jahr 2010 dann das Highlight für die Bärengarde, unseren Verein und für Wöllstadt; Die Bärengarde wurde DEUTSCHER MEISTER.
Im Jahr 2011 fand zum großen Bedauern der Bärengarde keine Deutsche Meisterschaft statt. Die Bärengarde wurde in diesem Jahr Hessenmeister.
Im Rahmen der Deutschen Meisterschaft wurden bis heute die folgenden hervorragenden Podiumsplätze erreicht: 2012 – Vizemeister, 2013 auf dem Podium 3. Platz, 2014 – Vizemeister, 2015 – Vizemeister.
Inzwischen sind die Bären seit 2010 stolze Besitzer eines eigenen „Bärenbusses“.
Auch im Bereich der Garden gab es Bewegung. Im Jahr 2002 standen 3 voneinander unabhängige Gardegruppen im Programm der Sitzung. Dieser Ansatz konnte so nicht dauerhaft weitergeführt werden. Aus diesem Grund wurde entschieden alle Garde-Aktivitäten im Erwachsenenbereich in der Gruppe „Pepinas“ zu bündeln. Aus der Gruppe werden heute mehrere Programmpunkte gestaltet. Im Regelfall ein Gardetanz Marsch, ein Gardetanz Polka und ein Schautanz. Zudem beteiligt sich die Gruppe regelmäßig am Hit-Mix.
Die Pepinas haben in der Vergangenheit auch an verschiedenen Turnieren teilgenommen.
Eine weitere Bereicherung im Gardebereich mit sehr großer Publikumsresonanz ist der für uns neue Bereich Tanzmariechen und Tanzpaar. 2005 wirbelte Marlene Freienstein erstmals über die Bühne. Der Auftritt, der von Carmen Künzel einstudiert wurde, fand eine riesige Publikumsresonanz. Es folgten im Lauf der Jahre eine ganze Reihe weitere Solos. Bis heute können wir unserem Publikum in jedem Jahr mehrere Solos in den Kindersitzungen und den Fremdensitzungen präsentieren.
Mit Melanie Erbe und Sebastian Lang hatten wir dann unser erstes auch im Turnierbereich sehr erfolgreiches Tanzpaar. Nach mehreren Jahren ohne Tanzpaar haben wir pünktlich zu unserem 6 x 11-jährigen Jubiläum mit Melanie Arnold und Lukas Scheer ein neuesTanzpaar.
An einem schwülen Sommerabend des Jahres 2003 wurde im Garten der Familie Bonrath ein neues Projekt gedanklich ins Leben gerufen. Wenig später entstand die Musical-Factory Tanztheater Wöllstadt als eine gemeinsame Tochter des Kerb- und Kulturvereins Wöllstädter Schlawiner und des NCV.
Unter der Leitung von Carmen Künzel, damals noch Schneider, wurden verschiedene Musicals einstudiert und mit sehr großen Erfolg aufgeführt. Im Jahr 2004 „Die Nacht der Vampire“, im Jahr 2005 „Grease“ und im Jahr 2007 „Elisabeth“. Ein besonderes Highlight war sicher die Aufführung von „Nacht der Vampire“ in der vollbesetzten Stadthalle Friedberg zu Gunsten der Tsunami-Flutopfer. Auftritte fanden außer in Wöllstadt auch in Steinbach, Florstadt und Friedberg statt. Alle an diesem Projekt Beteiligten schwärmen auch heute noch von dieser tollen Zeit. Das Projekt ruht derzeit.
Im Jahr 2007 hat sich unsere zurzeit neueste Gruppe gebildet, die Gruppe „S.T.O.R.M.“ Die Gruppe besteht überwiegend aus ehemaligen Gardemädchen und steuert seit 2008 in jedem Jahr einen Tanzauftritt zum Programm bei. Zusätzlich realisiert die Gruppe häufiger Sketche und beteiligt sich am Hit-Mix.
Die Gruppe Hit-Mix besteht aus Mitgliedern verschiedener NCV-Gruppen und gehört seit Jahren zu den absoluten Höhepunkten in unserem Programm.
Im Bereich der Büttenredner haben wir einen guten Mix aus überwiegend jüngeren Vortragenden.
Im Rahmen unseres 6 x 11-jährigen Bestehen sind wieder einzelne Veranstaltungen geplant.
Der Verein lebt nur durch den Einsatz, die Ideen und die Beteiligung seiner Mitglieder und Aktiven. Der ganz besondere Dank gilt den Aktiven und Mitgliedern, ohne deren Einsatz wäre die Erfolgsgeschichte „6 x 11 Jahre NCV“ nicht möglich.
Ebenso gilt der Dank all denen, die nie im Rampenlicht gestanden haben, wie zum Beispiel die Bühnenbauer, die fleißigen Näherinnen von all den Kostümen, die Verantwortlichen für Make-up und Frisuren, die Verantwortlichen für Regie und Technik, die Wagenbauer, die Heringsdamen und – und – und … !!!
Sie alle und viele, viele mehr haben im Hintergrund mit dazu beigetragen, dass der Verein heute auf sein langjähriges Bestehen zurückblicken kann.